20 Jahre sind Anlass für herzliche Glückwünsche, für einen Rückblick auf das Erreichte und einen Ausblick auf das Kommende! 20 Jahre „Der Neue Kämmerer“ stehen für eine Vielzahl von Themen, die die Redaktion recherchiert und geschrieben hat. Dabei immer im Blick: Die Relevanz für die kommunalen Entscheiderinnen und Entscheider, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. Auch mich persönlich begleitet „Der Neue Kämmerer“ seit vielen Jahren. Als Büroleiter der Frankfurter Stadtkämmerers durfte ich Gründungsmitglied des Redaktionsbeirats sein. Wenn ich an die Anfänge zurückdenke, erinnere ich mich an den Start-up-Spirit der ersten Stunden und das große Engagement aller Beteiligten, das das Medium bis heute prägt. „Der Neue Kämmerer“ schloss damals eine Informationslücke und die Redaktion hat es über die Jahre geschafft, ihr Produkt immer wieder anzupassen und damit aktuell und zeitgemäß zu gestalten. Ein Verdienst, das nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Energiewirtschaft im Umbruch
Wie die Medien- und Verlagslandschaft befindet sich auch die Energiewirtschaft im Umbruch. Unsere Branche steht seit einigen Jahren vor immer neuen Aufgaben und vor allem in Zukunft vor immensen Herausforderungen. Die Umsetzung der Energie- und Wärmewende ist das zentrale Thema. Stadtwerke und Kommunen stehen dabei vor einer Herkulesaufgabe – die Integration erneuerbarer Energien, die Modernisierung und der Ausbau der Infrastruktur, die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele, die Bewältigung des Fachkräftemangels und vieles mehr. Und nicht zu vergessen: Für die Kommunen ist das nur ein Bruchteil dessen, was sie im Rahmen der Daseinsvorsorge für die örtliche Gemeinschaft, für die Bürgerinnen und Bürger insgesamt zu leisten haben.
Niemand kann heute vorhersagen, wie unsere Welt im Jahr 2045 aussehen wird. Aber eines wissen wir heute schon mit Sicherheit: Der Klimawandel schreitet rasant voran und erfordert einen raschen Umbau unseres Energiesystems. Die Sicherstellung der Energieversorgung und deren Bezahlbarkeit gehen dabei Hand in Hand. Nur wenn Umwelt- und Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zusammen gedacht werden, kann die Energie- und Wärmewende gelingen. Was wir zur Bewältigung dieser Herausforderungen brauchen, sind Technologieoffenheit – in Form einer Vielfalt an Lösungsoptionen für die Transformation – und ein verlässlicher Ordnungsrahmen – in Form langfristig sicherer regulatorischer Rahmenbedingungen. Entscheidend ist auch, dass die Bundespolitik Stadtwerke und Kommunen von Anfang an eng in ihre Überlegungen und rechtliche wie regulatorische Rahmensetzung einbindet, denn sie sind es, die die Energiewende umsetzen. Wie der Energiemix der Zukunft in den Städten und Regionen dann konkret aussieht – wie viele grüne Elektronen und wie viele grüne Moleküle zum Einsatz kommen – entscheiden die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort.
Milliardenschwere Investitionen
Die Energie- und Wärmewende ist ein milliardenschweres Investitionsprojekt, das auf die Mobilisierung von Finanzmitteln angewiesen ist. Ohne Zweifel wird die Finanzierung ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor sein. Laut BDEW-Fortschrittsmonitor 2024 müssen allein bis 2030 jährlich mehr als 120 Milliarden Euro in die Transformation des deutschen Energiesystems investiert werden. Angesichts begrenzter Kapitalressourcen ist ein kosteneffizientes Vorgehen das Gebot der Stunde, niedrige Kosten sind entscheidend für die Akzeptanz der Energiewende durch die Bevölkerung und für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Um Finanzierungsmöglichkeiten auszuweiten und zu stärken, bedarf es besonderer, verlässlicher regulatorischer Rahmenbedingungen und natürlich auch Investitions- und Renditeanreize, damit sich Marktmechanismen entfalten können. Diese Bedingungen müssen auf europäischer und deutscher Ebene durch die Politik zügig geschaffen werden.
AG in München. Foto: Thüga AG/@astridobert.com
Niemand kann die Herkulesaufgabe Energie- und Wärmewende allein stemmen. In der Energiewirtschaft müssen wir noch mehr Kooperationen eingehen und Synergien nutzen, in den Kommunen noch mehr partnerschaftliche und nachhaltige Modelle umsetzen. Um den Wandel zu gestalten, müssen wir selbst unternehmerisch und wandlungsfähig bleiben. Partnerschaften in vielfältiger Form und Wissens- und Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen sind unverzichtbar. Die Thüga unterstützt bundesweit Stadtwerke und Kommunen bei der Umsetzung der Energie- und Wärmewende und macht diese stark für die Zukunft. Unsere Expertinnen und Experten begleiten über 100 Partnerunternehmen von der Strategieentwicklung über konkrete Lösungen und Dienstleistungen bis hin zum Innovationsmanagement. Unser Netzwerk ist einzigartig in Deutschland und stärkt die regionale Wertschöpfung. Wir sind überzeugt: Nur gemeinsam können wir die Energiewende erfolgreich umsetzen und den Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv halten. Die Thüga-Gruppe leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
Info
Dr. Constantin Alsheimer ist Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft.
info@thuega.de
Dieser Beitrag ist zuerst in der DNK-Printausgabe 3/2024 erschienen.