Die Stadt München hat am Kapitalmarkt 400 Millionen Euro eingesammelt. Dafür habe die Kämmerei ein Schuldscheindarlehen in drei Tranchen mit einem Zinssatz zwischen 0,245 und 0,713 Prozent platziert, teilt die Bayerische Hauptstadt mit.
Laut der Mitteilung war das Orderbuch doppelt überzeichnet. Die Konsortialführung haben die BayernLB, die Deutsche Bank und die UniCredit gemeinsam übernommen.
Laufzeiten zwischen acht und 20 Jahren
Das Volumen der kleinsten Tranche beträgt 38 Millionen Euro, die Laufzeit acht Jahre und der Zinssatz 0,245 Prozent. Die mittlere in Höhe von 112 Millionen Euro läuft zehn Jahre und ist mit einem Zinssatz von 0,383 Prozent ausgestattet. Mit der größten Schuldscheintranche hat die Stadt 250 Millionen Euro platziert. Die 20-jährige Laufzeit ist mit einem Zinssatz von 0,713 Prozent verbunden.
Die Schuldscheindarlehen dienen laut der Mitteilung der Stadt der Umschuldung. Mit dem Geld löst München bereits bestehende Kreditverpflichtungen ab und will sich zudem gegen eine mögliche Zinswende absichern. „Wir konnten uns mit diesem Instrument sehr langfristig das jetzt noch vorherrschende niedrige Zinsniveau sichern und durch die Umschuldung dem Steuerzahler Geld sparen“, sagt Stadtkämmerer Christoph Frey in der Mitteilung.
Diversifikation der Kreditgeber
Gleichzeitig diversifiziert die Stadt München mithilfe der Schuldscheine ihre Kreditgeber. Gezeichnet hätten neben etablierten Banken auch Sparkassen und Volksbanken sowie Versicherungen, Bausparkassen und Versorgungskassen.
Für München sind die Schuldscheindarlehen kein Kapitalmarktdebut. Schon Anfang 2020 hatte die Stadt 120 Millionen Euro in Form einer Sozialanleihe platziert – DNK berichtete. Andere Kommunen haben laut der Mitteilung der Stadt zwar bereits erfolgreich Schuldscheindarlehen als alternatives Finanzierungsinstrument platziert, „München dürfte hinsichtlich des Volumens allerdings deutschlandweit eines der größten Schuldscheindarlehen begeben haben“.