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Land Berlin emittiert erste Nachhaltigkeitsanleihe

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Siebenfach überzeichnet war die erste Nachhaltigkeitsanleihe, die das Land Berlin Anfang Februar am Kapitalmarkt platziert hat. Die zehnjährige Anleihe hat ein Volumen von 750 Millionen Euro und wird mit 2,75 Prozent jährlich nominal verzinst. Laut Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Finanzen soll sich in der Effektivverzinsung ein Finanzierungsvorteil von einem Basispunkt gegenüber konventionellen Anleihen eingestellt haben. Begleitet wurde die Anleiheemission von der UniCredit als Strukturierungsberater, die zusammen mit Crédit Agricole CIB, Deka Bank, Deutsche Bank und Rabobank federführend waren.

Weitere Nachhaltigkeitsanleihen geplant

Das Land Berlin plant, nach dem Vorbild der ersten Nachhaltigkeitsanleihe, regelmäßig weitere nachhaltige Anleihen zu platzieren. „Die Nachhaltigkeitsanleihe zeigt, dass Finanzpolitik einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Welt besser machen kann. Sie ist ein wichtiges Instrument, um die Bedeutung von ökologischen und sozialen Aspekten bei Entscheidungen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu stärken. Der überragende Erfolg der ersten Berliner Nachhaltigkeitsanleihe am Markt zeigt, dass wir uns auf den richtigen Weg gemacht haben“, sagt Finanzsenator Daniel Wesener.
Berlin nutzt die Erlöse der Anleihe, um 18 ökologisch und weitere 18 sozial nachhaltige Projekte zu refinanzieren. Diese Projekte sind auf der Projektliste unter www.berlin.de/nachhaltigkeitsanleihe beschrieben. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der E-Busflotte, das Mischwaldprogramm sowie kostenloses Schulessen für Berliner Schüler.

Kommunale Vorreiter

Auch einige Kommunen haben bereits nachhaltige Anleihen und Schuldscheine genutzt. Zu den Vorreitern zählte die Landeshauptstadt Hannover, die 2018 ihren ersten Green & Social Schuldschein mit einem Volumen von 100 Millionen Euro emittierte. Die bayerische Landeshauptstadt München platzierte 2020 einen Social Bond mit einem Volumen von 120 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Münster wiederum einen grünen Schuldschein mit einem Volumen von 140 Millionen Euro platziert. Auch Kölns Stadtkämmerin, Dörte Diemert, setzt sich aktuell mit nachhaltigen Finanzierungsinstrumenten auseinander. Der Kölner Stadtrat hat bereits den Weg bereitet und Ende 2022 grünes Licht für einen Green Bond gegeben.

v.wilke@derneuekaemmerer.de

Vanessa Wilke

Vanessa Wilke ist gemeinsam mit Sarah Döbeling Chefredakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster arbeitete Vanessa Wilke als freie Journalistin beim Handelsblatt, bis sie 2003 ihr Volontariat bei FINANCE begann. Dort entwickelte sie im Jahr 2004 die Zeitung „Der Neue Kämmerer“ sowie den „Deutschen Kämmerertag“ und leitete anschließend die Redaktion. 2017 begann sie mit der Entwicklung von „OBM – Zeitung für Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister“. 2020 folgte die Weiterentwicklung dieses Themenfelds in der Plattform #stadtvonmorgen, die seitdem ebenfalls zu ihrem Verantwortungsbereich zählt.