Es geht voran mit dem geplanten ersten grünen Schuldschein der Stadt Münster. Am Dienstag hat Stadtkämmerin Christine Zeller den Ausschuss für Wohnen, Liegenschaften, Finanzen und Wirtschaft über den Stand der Dinge informiert, wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt. Die Erstellung eines Rahmenwerkes für grüne und soziale Investitionen ist demnach nun in Münster abgeschlossen.
„Mit diesem Framework stellen wir sicher, dass die über den Schuldschein einzuwerbenden Gelder ausschließlich für ökologisch nachhaltige und/oder soziale Investitionen in der Stadt Münster eingesetzt werden“, sagt die Stadtkämmerin. Dieses Rahmenwerk gewährleiste, dass die Investitionen mindestens einem der 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, den SDG (Sustainable Development Goals) zugeordnet werden. Eine Agentur für Nachhaltigkeitsratings, Imug Rating, bestätigte diese Zuordnung.
Damit könne der nächste Meilenstein in den Fokus genommen werden: die Ansprache von Investoren mit dem Ziel, die Schuldscheinverträge bis Ende September unter Dach und Fach zu bringen. Allerdings mit der Einschränkung „wenn der Kapitalmarkt bis dahin keine Überraschungen bereithält“. Den Monat September hatte Münsters Stadtkämmerin bereits im Vorfeld als voraussichtlichen Platzierungszeitpunkt genannt.
Schuldschein fügt sich in Nachhaltigkeitsstrategie ein
Bereits seit rund einem Jahr bereitet sich Münster darauf vor, nachhaltige kommunale Investitionen über einen grünen Schuldschein zu finanzieren. Über die Pläne hatte Kämmerin Zeller bereits in diesem Frühjahr mit DNK gesprochen. Für den Schuldschein sieht der städtische Haushalt eine Kreditermächtigung in Höhe von 100 Millionen Euro vor. Während des gesamten Prozesses von der Erstellung des Frameworks bis zur Auszahlung der Darlehen begleitet ein Bankenkonsortium, bestehend aus der Helaba und der UniCredit, die Stadt.
„Mit diesem Marktauftritt steht Münster neben den klassischen Kommunalkrediten ein weiteres Finanzierungsinstrument für Investitionen zur Verfügung, welches sich perfekt in die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt einfügt“, erläutert Kämmerin Zeller das Engagement der Stadt. Neben den Städten München und Hannover reihe sich Münster damit als Vorreiterin in der kommunalen Landschaft für nachhaltige Finanzierungen ein.
Info
Anne-Kathrin Meves ist Redakteurin der Zeitung „Der Neue Kämmerer“. Nach dem Studium der Anglistik, Geschichte und Wirtschaftswissenschaften (M.A.) hat sie ein Volontariat beim Deutschen Fachverlag in Frankfurt am Main absolviert. Danach wechselte sie 2011 als Redakteurin zu Frankfurt Business Media, dem FAZ Fachverlag. Zunächst schrieb sie dort für die Magazine „FINANCE“ und „Der Treasurer“. 2018 wechselte sie in das Redaktionsteam von „Der Neue Kämmerer“.